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Stiftungen des Ruhrgebiets im Praxis-Dialog mit Hochschule

Das Stiftungsnetzwerk Ruhr (SNR) bringt seit 2016 die Akteur:innen einer der stiftungsreichsten Regionen Deutschlands zusammen. Aktuell zählt das Netzwerk 88 Mitglieder, von der lokalen Bürgerstiftung bis hin zu global agierenden Stiftungen mit Sitz im Ruhrgebiet. Zur neunten Präsenzveranstaltung trafen sich 70 Netzwerkmitglieder in den Räumen der Akademie der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Auf Einladung der RUB-Stiftung erlebten Akteur:innen der Stiftungsszene die erfolgreiche Transformation von „Wissen-schafft Wirtschaft“ durch Innovation. Im RUB-Makerspace, der sich in dem markanten Verwaltungsgebäude auf dem früheren Opel-Werksgelände, heute bekannt als MARK 51 °7, befindet, gab es Einblicke in einen bedeutenden Industrie-, Technologie- und Wissenscampus von regionalem Ausmaß. Die Räume und Außenanlage bot den Teilnehmer:innen gute Möglichkeiten zum Vernetzen und zum Gespräch.

„Die Ruhr-Universität Bochum ist eine der Keimzellen und Motoren für ein neues Ruhrgebiet. Durch den Transfer aus der Universität heraus entstehen neue Unternehmen. Sie schaffen Arbeitsplätze für Menschen aus der Region und ziehen gleichzeitig Fachkräfte aus ganz Europa und der Welt an“, berichtete Prof. Dr. Günther Meschke, Prorektor für Forschung und Transfer an der RUB. Auf dem Podium sprach er mit zwei Gründerinnen, die mit Unterstützung ihrer Hochschule Produkte auf den Markt bringen. Dr. Friederike Kogelheide (glim skin) und Elisabeth Jacobsohn (Artventure app) waren sich einig: Erst die Beratungsangebote oder auch Infrastruktur der Ruhr-Universität ermöglichte es ihnen, die Gründung eines Unternehmens anzugehen.

Gemeinsames Ziel der Talentförderung

„Viele der Stiftungen im Stiftungsnetzwerk Ruhr engagieren sich in kleinen und großen Bildungsprojekten. Stiftungen können an der Ruhr-Universität jenseits der öffentlichen Förderungen Chancen und Möglichkeiten für junge Talente und Forschende eröffnen – unabhängig von ihrem Hintergrund“, sagt Oliver Basu Mallick, Geschäftsführer der RUB-Stiftung.

Wertvolle Impulse

„Die Erweiterung des persönlichen Netzwerks und das Kennenlernen von neuen, herausragenden Projekten in der eigenen Region sind die Basis kreativer und in der Region verankerter Stiftungsarbeit. Mit den Präsenzveranstaltungen an spannenden Orten in der Ruhrregion ermöglichen wir unseren Mitgliedern, Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen und sich zukünftig sogar im Schulterschluss zu engagieren“, sagt Evi Hoch, Vorständin der Wilo-Foundation und Mitglied des SNR-Lenkungskreises.

Praxisorte erleben

Mit dem RUB-Makerspace lernten die Gäste einen einzigartigen Lehr- und Experimentierort kennen. Studierende aller Disziplinen können dort ihre (Gründungs-)Ideen in die Tat umsetzen. Die 1.800 m² große Entwicklungsumgebung markiert den Wandel von der (Montan-)Industrie hin zu einer wissensbasierten Start-up-Kultur. An sechs Stationen kamen Hochschul- und Stiftungswelt zusammen. Digital- und Designlabors für die Arbeit mit Platinen- und Sensortechnik, Robotik, 3D-Drucker, Lasercutter, Medien- oder Textiltechnik, Film- und Fotostudio inklusive VR- und AR-Anwendungen wurden für Stiftungsvertreter:innen erlebbar.

Stiftungen für das Ruhrgebiet

Jedes Jahr finden zwei Vernetzungstreffen in verschiedenen Städten und an interessanten Orten im Ruhrgebiet statt – die Stiftungswelt lernt sich untereinander und die Region besser kennen. Die Mitglieder bekommen aktuelle Impulse aus der Region, die ihr eigenes Stiftungshandeln beeinflussen. So entsteht etwa der Dialog mit Entscheider:innen der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 oder der Ruhrkonferenz. Zudem präsentieren sich Initiativen wie z. B. RuhrFutur, die Junior Uni oder RUHRSchwung (Netzwerk Unternehmensengagement RUHR) im Netzwerk.

Initiiert wurde die Netzwerkgründung 2015 durch die Anneliese Brost-Stiftung, die E.ON Stiftung und die Stiftung Mercator. Weitere Unterstützer:innen kamen über die Jahre hinzu. Die Mitglieder E.ON Stiftung, GLS Treuhand, Haniel Stiftung, RAG-Stiftung, Regionalverband Ruhr, Stifterverband und Wilo-Foundation bilden aktuell den Lenkungskreis. Das Gremium lenkt und finanziert die Geschicke des Netzwerks. Unabhängige Förderinnen des Netzwerks sind außerdem die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und die KORTE-Stiftung.

Gemeinschaftsinitiative Förderpott.Ruhr

In diesem Jahr wurde das 126. Stadtteilprojekt ausgezeichnet. Seit 2020 hat der Förderpott.Ruhr gute Ideen in 80 Stadtteilen im gesamten Ruhrgebiet mit 420.000 Euro unterstützt. Gemeinsam können Stiftungen noch mehr in ihrer Stadt und Region bewegen. Mit dem Förderpott.Ruhr hat das Netzwerk ein Unterstützungsangebot für zivilgesellschaftliche Projekte im Ruhrgebiet geschaffen. Das Netzwerk fördert so unbürokratisch gute Ideen für Zusammenleben im Quartier. Eine Projektdatenbank und Bewerbungsmöglichkeiten finden sich auf www.foerderpott.ruhr.

Fotos: Sven Lorenz